Wie schafft die Wirtschaft im Ländle die nötige Transformation?

Wie schafft die Wirtschaft im Ländle die für die Energiewende nötige Transformation? Und wie kann die Politik gerade kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen? Damit beschäftigte sich jetzt eine Projektgruppe der Landesarbeitsgemeinschaft für Wirtschaft, Soziales und Finanzen der banden-württembergischen Grünen, mit dabei Annette Reif, Managerin bei Marquardt in Rietheim und bei der letzten Bundestagswahl Kandidatin der Grünen für Rottweil und Tuttlingen.

Die Projektgruppe hat ein Positionspapier erarbeitet, und darin finden sich zahlreiche Vorschläge, um unter anderem den Umstieg auf eine klimaneutrale Produktion zu schaffen. Natürlich spielt hier der Wasserstoff eine große Rolle, aber auch der nachhaltigere Umgang mit Ressourcen, der gerade für ein Land wie Baden-Württemberg, das kaum über eigene Rohstoffe verfügt, wichtig ist. Annette Reif hat für das Papier, das bei der Sitzung vorgestellt wurde, das Kapitel zum Thema betriebliche Qualifikation geschrieben und das Kapitel, in dem es um kleine und mittlere Unternehmen geht, vorgestellt.

Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass viele Weiterbildungsangebote beispielsweise der Agentur für Arbeit bei den Mitarbeitern nicht ankommen, und dass viele der kleinen und mittleren Unternehmen damit und mit den vorhandenen Förderprogrammen überfordert sind. Dafür schlägt das Papier vor, dass TransformationsmanagerInnen hier den Firmen unter die Arme greifen könnten. Sie würden dann, so der Vorschlag, die Klammer darstellen, die die öffentlichen Angebote in die Betriebe bringen können. 

Aber auch ein Abbau der vielen Bürokratie wäre hier sehr hilfreich und wird im Papier ebenso empfohlen wie die verstärkte Förderung von StartUps und GründerInnen. Weiterhin fordert die Gruppe mehr Recycling, mehr Kreislaufwirtschaft, ein Importverbot für Produkte aus Zwangsarbeit und den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien. 

Bei dem Treffen waren unter anderem auch der Europaabgeordnete Michael Bloss, die Bundestagsabgeordnete und frühere Landesvorsitzende Dr. Sandra Detzer und Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz, der das Fachgespräch moderierte, sowie viele weiter Fachleute aus Wissenschaft, Industrie und Politik. „Es war ein wertvoller Austausch, bei dem einige konkrete Vorschläge an die teilnehmenden Mandatsträger adressiert wurden“, so Annette Reif. „Wir als Projektgruppe werden den Input jetzt einarbeiten und dann entscheiden, wie wir unsere Ideen zu grüner Industriepolitik weiter verfolgen.“