Meine Gedanken zur Klimakonferenz in Glasgow

Ich schaue in diesen Tagen gespannt nach Glasgow, wo die 26. UN-Klimakonferenz stattfindet. Hm, gespannt? Stimmt das wirklich? Sind meine Erwartungen nach dem enttäuschenden Ausgang der Konferenz in Madrid im Dezember 2019 nicht eher gedämpft. Doch, eigentlich schon. Aber ich kann nicht aufhören zu hoffen. Und ich möchte nicht aufhören zu hoffen. Darauf, dass die Mitgliedsländer mehr als Absichtserklärungen unterzeichnen. 2015 haben die Mitgliedsstaaten bei der Klimakonferenz in Paris verbindlich beschlossen, dass die Erwärmung der Welt auf weniger als 2 Grad Celsius begrenzt wird.

Was wir jetzt brauchen sind klar definierte Ziele, Meilensteine auf dem Weg dahin und vor allem Menschen die bereit sind Verantwortung zu übernehmen!

Zu Beginn sagte der Präsident der Klimakonferenz Alok Sherman folgendes: Es geht um gemeinsamen Erfolg – oder gemeinsame Scheitern. 

Ich bin der Meinung, dass Deutschland hier als Vorbild voran gehen sollte. Schließlich sind wir auf Platz 4 der Länder mit dem höchsten CO2 Ausstoß (kumuliert seit Beginn der Industrialisierung). Doch sieht die Gegenwart anders aus. Deutschland subventioniert jährlich über 65 Milliarden Euro umweltschädliches Verhalten! 

Die Weltwetterorganisation hat letzte Woche Alarm geschlagen, denn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist momentan so hoch wie niemals zuvor. Und da sich CO2 in der Atmosphäre nur sehr langsam abbaut heißt das, dass die globale Temperatur steigen wird. 

Ich habe kürzlich gelesen, dass Wissenschaftler davon ausgegangen waren, dass es ca. im Jahr 2030 auf den Gipfeln von Grönland im Sommer so warm sein werde, dass es regnet anstatt schneit. Zu aller Überraschung war dies aber bereits im August diesen Jahres der Fall! 

Was muss also geschehen um die Klimaerwärmung zu verlangsamen? Jedes Land muss in allen Sektoren (Energie, Transport, Landwirtschaft, Verkehr, Industrie, Gebäude) nachbessern. Und arme Länder müssen unterstützt werden.

Der weltweite Ausbau der Erneuerbaren Energien ist hier meiner Meinung nach der entscheidene Faktor. Und ja, auch ich finde Windräder nicht schön (so wie Herr Herrenknecht, der diese Woche hier im Landkreis seine rückständigen Sichtweisen einem konservativen Publikum näher gebraucht hat), aber es gibt doch keine schnelle Alternative!

Und nein, auch Atomstrom (egal welcher Generation) hilft hier nicht weiter. Diese Art der Energieerzeugung ist zu unsicher und zu teuer. Hierzu ein Beispiel: Flamanville in Frankreich, der neu entwickelten EPR-Serie. Es war geplant, dass er 3,3 Milliarden Euro kostet und in 4,5 Jahren fertig wird. Das war 2005. Jetzt geht er wohl erst nach 18 Jahren ans Netz und es werden wohl rund über 19 Milliarden Euro sein. Ich bin überzeugt, dass wir weder das Geld, noch die Zeit habem, um auf eine solch unsichere und teure Technologie zu setzen.

Darum bitte ich Euch auch diese Petition zu unterschreiben: https://chng.it/MzgWSCn4GT

Wir leiden gerade unter einem sehr hohen Energiepreis. Doch dieses Problem ist hausgemacht. Strom wäre heute schon preiswerter wenn wir zu 100% mit erneuerbaren Energien versorgen würden! Das ist das Ergebnis einer Studie der Energy Watch Group (EWG).

Hans-Josef Fell, Präsident der EWG sagt dazu: „Seit etwa 2017 sind die Stromerzeugungskosten für Solar- und Windkraft weit unter die Stromerzeugungskosten der konventionellen Kraftwerke wie Erdgas, Kohle oder Atom gesunken. Jedoch wird diese neue Entwicklung im gesellschaftlichen Diskurs weitgehend mit dem Argument zurückgewiesen, dass die Gesamtsystemkosten, also z.B. unter Einschluss der für vollständige Versorgungssicherheit notwendigen Speicherkosten, weit über denen der konventionellen Stromerzeugung liegen würden. Dass das schlicht nicht korrekt ist, belegt diese Studie.“

Ach, es ist zum Verzweifeln. Und darum sag ich ehrlich: Ich schaue in diesen Tagen ängstlich nach Glasgow!

Quellen:

https://fair-economics.de/umweltbundesamt-umweltschaedliche-subventionen-mit-654-milliarden-euro-auf-rekordniveau-uba-empfiehlt-sofortprogramm-zum-abbau/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_term=https%3A%2F%2Ffair-economics.de%2Fumweltbundesamt-umweltschaedliche-subventionen-mit-654-milliarden-euro-auf-rekordniveau-uba-empfiehlt-sofortprogramm-zum-abbau%2F&utm_content&utm_campaign=FAIReconomics+Newsletter+KW+44%2F21&pk_campaign=FAIReconomics+Newsletter+KW+44%2F21&pk_kwd=https%3A%2F%2Ffair-economics.de%2Fumweltbundesamt-umweltschaedliche-subventionen-mit-654-milliarden-euro-auf-rekordniveau-uba-empfiehlt-sofortprogramm-zum-abbau%2F%3Futm_source%3Dnewsletter%26utm_medium%3Demail%26utm_term%3Dhttps%253A%252F%252Ffair-economics.de%252Fumweltbundesamt-umweltschaedliche-subventionen-mit-654-milliarden-euro-auf-rekordniveau-uba-empfiehlt-sofortprogramm-zum-abbau%252F%26utm_content%26utm_campaign%3DFAIReconomics%2BNewsletter%2BKW%2B44%252F21

https://www.tagesspiegel.de/politik/bericht-zu-treibhausgasen-co2-konzentration-in-der-atmosphaere-so-hoch-wie-nie/27735080.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_term=https%3A%2F%2Fwww.tagesspiegel.de%2Fpolitik%2Fbericht-zu-treibhausgasen-co2-konzentration-in-der-atmosphaere-so-hoch-wie-nie%2F27735080.html&utm_content&utm_campaign=FAIReconomics+Newsletter+KW+44%2F21

https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-tuttlingen/heuberg_artikel,-plaedoyer-fuer-wasserstoff-_arid,11429589.html

https://www.energiestiftung.ch/fokus-frankreich-detail/epr-flamanville-vom-vorzeigeprodukt-zum-albtraum-frankreichs.html?utm_source=Klimanews&utm_campaign=9d3f0d39e2-EMAIL_CAMPAIGN_2020_04_16_12_50_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_19ff13f3b5-9d3f0d39e2-367739104

https://www.energywatchgroup.org/wp-content/uploads/Pressemitteilung-Kurzstudie-final.pdf