„Zeigt, dass die jungen Menschen nachhaltig leben wollen“

Annette Reif ließ sich von Manuel Vogel das Schülerforschungszentrum in Tuttlingen zeigen

Bakterien, die Beton reparieren, nachhaltige Verpackungen oder Forschung zu Mikroplastik im Meer: Im Schülerforschungszentrum in Tuttlingen entwickeln Schülerinnen und Schüler Erstaunliches. Das faszinierte jetzt auch Annette Reif, die Bundestagskandidatin der Grünen.

 Von Manuel Vogel erfuhr sie, dass hier jede Woche etwa 100 junge Menschen am Freitagnachmittag herkommen, um zu experimentieren und gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Und das auf universitärem Niveau, denn die Ausstattung ist entsprechend. Daher kann man hier auch auf viele Auszeichnungen und Platzierungen bei Wettbewerben und Messen stolz sein. Denn das ist Ziel des Zentrums, hier wird der talentierte Nachwuchs in den MINT-Fächern außerhalb der Schule weiter gefördert, und das mit Erfolg. Nicht nur beim Bundeswettbewerb von Jugend forscht, sondern auch bei internationalen Wettbewerben sind die Tuttlinger vorne mit dabei. Und entwickeln dabei Dinge, die oft von Firmen oder Einrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut übernommen und weiter ausgearbeitet werden. Intelligentes Batteriemanagement, Grillschalen ohne Aluminium, nachhaltiges Geschenkpapier – vieles haben die jungen Forscher schon entwickelt. Eine Gruppe war in den Sommerferien mit einem Forschungsschiff auf der Ostsee unterwegs und ging der Frage nach, wie Mikroplastik aus den Meeren ferngehalten werden kann.

 Vogel erzählte auch, mit welcher Begeisterung die Schülerinnen und Schüler bei der Sache sind: „Vor den Wettbewerben und Präsentationen brennt hier die Hütte!“ Denn nicht nur experimentiert wird hier, wie Annette Reif erfuhr, die Jugendlichen lernen auch, im Team zu arbeiten und ihre Produkte zu präsentieren. „Das ist eine tolle Vorbereitung auf den Beruf!“


Meist sind es Gymnasiasten, die hier ihre Freizeit verbringen, die Haupt- und Realschüler seien selten, was Vogel bedauert. Die Gründe sind vielfältig und leider nicht so ganz klar. Immerhin liegt der Anteil der Mädchen bei 40 Prozent, bei den erfolgreichen Teams sogar bei 60 Prozent. Und ganz oft geht es bei den Forschungen um Nachhaltigkeit. „Das bestärkt mich in meiner Arbeit bei den Grünen“, betont Annette Reif. „Zeigt es doch, dass die jungen Menschen nachhaltig leben wollen, und sie sind auch bereit, dafür ihre Freizeit zu opfern.“