Verein Menschen für Tiere: Annette Reif verspricht Unterstützung

Ludmilla Eferl mit Annette Reif: Unterstützung zugesagt

Seit 2012 gibt es das Tierheim in Spaichingen, untergebracht im früheren Turnvereinsheim. Doch den Verein „Tierschutzverein Menschen für Tiere“, den gibt es schon viel länger, nämlich seit 1992. Kandidatin Annette Reif von den Grünen stattete dem Tierheim jetzt einen Besuch ab.

Vorsitzende Ludmilla Eferl betreute über lange Jahre die Tiere bei sich zuhause, nun sind sie hier gut untergebracht und werden von den Ehrenamtlichen versorgt. Von den 300 Mitgliedern sind es etwa zehn Leute, die aktiv sind, und Ludmilla Eferl, selbst Anfang 70, macht sich Gedanken über ihre Nachfolge. Ein hauptamtlicher Mitarbeiter wäre ein großer Wunsch, doch dafür fehlt das Geld. Denn es gibt es alle Hände voll zu tun: Derzeit sind hier 24 Katzen und sechs Hunde, Kaninchen und Igel untergebracht. Mehrere Wildkatzen haben die Tierschützer eingefangen, um sie zu kastrieren, und dann festgestellt, dass sie trächtig sind. Nun musste man abwarten, bis die Babys da waren, dann wurden die Mütter, die sehr wild sind und sich nicht anfassen ließen, wieder ausgesetzt. Ihr Nachwuchs kann dann als Hauskatzen vermittelt werden. Auch eine Igelmama mit vier Kleinen wird im Tierheim versorgt, hier wird es ähnlich gemacht: Die Mama wird vor dem Herbst ausgewildert, die Kleinen über den Winter weiter versorgt, bis sie im Frühjahr stark genug sind für das Leben in freier Wildbahn. Ludmilla Eferl gab den Tipp, Igel nur einzufangen, wenn sie einen kranken Eindruck machen, gesunde Tiere solle man besser zufüttern, damit sie gut über den Winter kommen. Manchmal versorgen die Tierschützer auch verletzte Wildvögel, obwohl sie dafür eigentlich nicht ausgestattet sind. „Aber es tut sonst niemand, also machen wir es eben.“

 Für die Hunde gibt es Gassigeher, die mit ihnen laufen, erzählte Ludmilla Eferl ihrer Besucherin. Die Coronakrise habe man nicht zu spüren bekommen, weder wurden zu Anfang der Pandemie mehr Tiere vermittelt noch danach mehr gebracht, wie das anderswo der Fall war. Die Tierschützer verlangen eine Abgabegebühr für Tiere, deren Besitzer nicht mehr klarkommen. Erst kürzlich wurden fünf Kaninchen gebracht, die nun kastriert und versorgt werden müssen, da entstehen natürlich Kosten. Annette Reif betonte, dass sich die Grünen für eine Stärkung des Ehrenamts einsetzen, so soll es eine Ehrenamtskarte geben, mit der verbilligte Eintritte ins Museum oder Schwimmbad möglich sind. „Wir wissen, dass viele Aufgaben, eben auch der Tierschutz, eigentlich eine staatliche Aufgabe sind, die aber von Ehrenamtlichen gemacht werden. Das muss mehr gefördert werden,“ so Annette Reif. Auch staatliche Unterstützung beispielsweise in Form von Bundesfreiwilligendiensten wäre wünschenswert, auch dafür werde sie sich einsetzen, so die Kandidatin, ebenso für mehr Zuschüsse, damit es im Tierheim bald einen hauptamtlichen Mitarbeiter gibt. Denn nicht nur die Arbeit mit den Tieren ist eine große Aufgabe für die Ehrenamtlichen, sondern auch die viele Bürokratie. „Ich habe gesehen, welche Not hier herrscht und wie wichtig die Aufgabe der Tierschützer ist“, so Reif. „Und ich freue mich, dass wir so ein schönes Tierheim haben, in dem so viel Eigenleistung steckt und wo so tolle Arbeit ehrenamtlich geleistet wird.“