Tafelladen: Lebensmittel sind immer knapp

Melitta Jekel zeigte Annette Reif den Tafelladen in Trossingen

Der Tafelladen Trossingen ist dringend auf private Spenden angewiesen, das erfuhr Kandidatin Annette Reif (Bündnis90/Die Grünen) bei ihrem Besuch dort von Mitarbeiterin Melitta Jekel. Im Moment sei die Situation besonders angespannt, denn aus den Discountern und anderen Lebensmittelgeschäften, die ihre übrige Ware dem Tafelladen spenden, kommt vergleichsweise wenig. Daher freut man sich hier über haltbare Dinge wie Mehl, Öl oder Zucker, verderbliche Dinge dürfen von Privatleuten nicht angenommen werden.

Zu schaffen macht den etwa 70 Ehrenamtlichen auch, dass der Kleiderladen, der zum Projekt gehört, während des Lockdwons geschlossen war – die Einnahmen fehlen nun. Der Kleiderladen werde sehr gut angenommen, erklärte Melitta Jekel, was Annette Reif besonders freute – trägt sie doch selbst ausschließlich Second-Hand-Kleidung. Der Tafelladen ist auch ein Ort der Begegnung für viele, das sonst sehr gut angenommene Begegnungscafé kann allerdings wegen Corona derzeit nicht öffnen, „wir hoffen, dass das bald wieder möglich ist. Viele Menschen sind einsam, es tut ihnen gut, wenn sie einen Ort haben, wo sie hingehen und andere treffen können“, erklärte Melitta Jekel.  

Kürzlich organisierten die Ehrenamtlichen auch eine Impfaktion im Tafelladen, bei der sich 50 Leute impfen ließen. Ansonsten sind sie mit dem Abholen und Sortieren der Ware beschäftigt, denn es muss abgelaufene und verdorbene Ware aussortiert werden, die dann in der Biomüllvergärungsanlage in Deißlingen verarbeitet wird. Dafür wird dringend Verstärkung gesucht, als Lohn „gibt es ein Lächeln zurück“, so Melitta Jekel. Eine stärkere Förderung des Ehrenamts, das ist eine Forderung der Grünen, wie Annette Reif betonte. „Wir wollen unter anderem eine Engagementkarte mit Vergünstigungen bei Eintritten in Schwimmbäder oder Kultureinrichtungen und dem ÖPNV, und wir wollen die Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale sukzessive angleichen.“ Es brauche unbedingt eine stärkere Wertschätzung des Ehrenamts, darin waren sich Annette Reif und Melitta Jekel einig, auch eine stärkere Förderung von Programmen wie dem Bundesfreiwilligendienst würde Einrichtungen wie dem Tafelladen helfen.