Kirche und Politik: Gemeinsam in der Verantwortung für die Umwelt

Kirche und Politik gemeinsam in der Verantwortung für die Zukunft: Die grüne Kandidatin Annette Reif mit (v.l.) Dekanatsreferent Hans-Peter Mattes, Dekan Matthias Koschar und Hermann Polzer von den Grünen.


Annette Reif im Gespräch mit Dekan Koschar und Dekanatsreferent Mattes

Religion und Politik tragen gemeinsam Verantwortung für die Umwelt, darin waren sich die grüne Kandidatin Annette Reif, Dekan Matthias Koschar, Dekanatsreferent Hans-Peter Mattes und der auch kirchlich aktive Kreispolitiker Hermann Polzer bei ihrem Gespräch in Tuttlingen einig. Und auch darin, dass nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Kirche derzeit einen großen und nötigen Wandel durchmacht. „Die Wirtschaft wird sich so oder so verändern“, betonte Annette Reif, die selbst als Managerin in der Automobilbranche tätig ist. Daher müsse dieser Wandel eng mit verlässlichen Leitplanken politisch begleitet und gestaltet werden. „Allein mit Gottvertrauen darf der Klimawandel nicht hingenommen werden. Die Bewahrung der Schöpfung auch für zukünftige Generationen ist moralisch alternativlos. Eine menschengemachte Sintflut wird kaum Gottes Plan mit dieser Erde und den darauf lebenden Menschen, Tieren und Pflanzen sein.“ Hier sahen die Beteiligten eine große Schnittmenge zwischen den Anliegen der Grünen und der Kirche.


Das Dekanat Tuttlingen-Spaichingen vereint 33 Kirchengemeinden mit 840 Mitarbeitern und unzähligen Ehrenamtlichen, ohne die die Arbeit nicht leistbar wäre. Das Ehrenamt zu stärken, haben sich auch die Grünen auf ihre Fahnen geschrieben, unter anderem durch die Ehrenamtskarte, mit der Engagierte Vergünstigungen bei Eintritten und anderem bekommen sollen. Aber auch die Integration war ein Thema des Gesprächs, immerhin leben in Tuttlingen Menschen aus über 100 Nationen. Kirche und Politik sind auch hier gefragt, Annette Reif betonte, dass die Grünen hier viel Änderungsbedarf sehen. Dazu gehört die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen, mehr Beratungsangebote für Familien und das Recht auf kostenfreie, gut erreichbare Sprach- und Integrationskurse, bei Arbeitsverhältnissen eine verlässliche Bleibeperspektive.


Einig war man sich auch darin, dass viele Menschen, gerade Jüngere, heute zwar eine Bindung an den Glauben haben, aber nicht an die Kirche. Sowohl für die Kirche als auch für eine junge Politikerin gilt es, glaubwürdig zu sein. Annette Reif betonte zum Abschluss, dass sie sich bei einer Wahl in den Bundestag sowohl im Politikgeschehen als auch im guten Kontakt zu ihrem Wahlkreis für die Belange der Bürgerinnen und Bürger einsetzen werde. Gerade die Kirchen seien ihr hier wichtige Gesprächspartner, da Reif auch in ihrem Glauben die Wurzeln für ihr politisches Handeln sieht.