Vöhringen: Wegfall von Vergnügungssteuer schmerzt

Auf meiner Antrittstour traf ich jetzt Vöhringens Bürgermeister Stefan Hammer und erfuhr von ihm auch, dass die Stadt durch die neue Regelung in Sachen Spielhallen einiges an Vergnügungssteuer verlieren wird. Denn da nun Spielhallen, die im Umkreis von 500 Metern zu Schulen, Kitas oder dem nächsten Konkurrenten stehen, schließen müssen, wird das eine der beiden in Vöhringen treffen. Der Wegfall der Vergnügungssteuer von bisher etwa 1,4 Millionen Euro, die direkt der Kommune zugute kommen, trifft hart, denn Vöhringen war einmal im Ranking der Kreisgemeinden auf den vordersten Plätzen, das ist aber lange her. „Das Geld wird uns fehlen“, so Hammer.


Aber es gibt auch gute Nachrichten: Das interkommunale Gewerbegebiet, das Vöhringen zusammen mit Sulz direkt an der Autobahn erstellt, ist gut nachgefragt. Allerdings: „Wir sind da schleckig“, so Hammer, hier darf nicht jeder bauen. Denn pro Hektar sollen hier auch 25 Arbeitsplätze entstehen, und manch ein Logistiker, der gerne herziehen würde, bietet das nicht. Hammer freute sich, dass es hier auch Möglichkeiten für lokale Handwerker gibt, ihren Betrieb zu erweitern. Insgesamt hat Vöhringen mit seinen 4400 Einwohnern 1000 Arbeitsplätze, erklärte der Bürgermeister seiner Besucherin, das bedeutet rein rechnerisch, dass 1000 Arbeitnehmern auspendeln. 


In den vergangenen Jahren stagnierte die Bevölkerungsentwicklung, doch das ändert sich jetzt, weshalb seit langem wieder ein Baugebiet anvisiert wird. Bislang reichte der Platz im Ort aus. Über die Größe der Grundstücke gibt es immer wieder Diskussionen, Stefan Hammer ist der Ansicht, das es heute nicht mehr angemessen ist, Grundstücke mit 600 Quadratmetern anzubieten, was ich ebenso sehe.


Aber auch die Ortsmitte Vöhringens wird entwickelt und saniert, hier entsteht Raum für betreutes Wohnen und ein Ärztehaus. Hammer gab mir mit, dass er sich freuen würde, wenn Chris Kühn, der baupolitische Sprecher der Grünen, hier mal für eine Besichtigung vorbei käme. Dann kann er wie ich auch gleich die neue Halle Vöhringens besichtigen, die am Hang liegt und daher manche Räume, wie Umkleiden,  unter der Erde liegen und man somit über begrünte Dach dieser Räume die Halle betreten kann. Ganz im Sinne der Grünen. Ich war beeindruckt von dieser Halle, die aufwändig ausgestattet ist: Über zwei Züge können Vorhänge und Kulissen geführt werden, zudem kann sie als Sporthalle genutzt werden. Die Gesamtkosten werden bei zehn Millionen Euro liegen, dazu gibt es aus dem Förderprogramm für den ländlichen Raum ELR einen Zuschuss von 500.000 Euro. Eigentlich sollte die Einweihung noch vor den Sommerferien sein, doch durch die aktuelll angespannte Lage am Baumarkt wird das nicht mehr klappen.


Stefan Hammer wünschte mir viel Erfolg, er freute sich, dass er mit mir eine Realpolitikerin zu Besuch hatte, der die Anliegen des ländlichen Raumes wichtig sind.