„Transformation der Autoindustrie ist richtig“

Böttingen
Mein Besuch bei Böttingens Bürgermeister Benedikt Buggle.

Im Rahmen meiner Gemeindebesuche kam ich jetzt auch ins Böttinger Rathaus, um dort mit Bürgermeister Benedikt Buggle über aktuelle Themen zu sprechen. Es war eine lebhafte Diskussion, denn bei den Themen CO2-Einsparung, Transformation der Automobilindustrie und Verantwortung für zukünftige Generationen lagen unsere Meinungen nicht immer beieinander.

Ich sprach mich für mehr Anstrengungen in Sachen Klimaschutz aus: „Die Transformation der Autoindustrie ist richtig, an der Schraube müssen wir jetzt drehen„, betonte ich. Dafür braucht es auch politische Weichenstellungen, um die hiesigen Firmen dabei zu unterstützen. Bürgermeister Buggle hingegen ist der Ansicht, dass der Fokus nicht nur auf der Alternative E-Mobilität liegen dürfe, „denn genau die gefährdet unsere Arbeitsplätze hier vor Ort“. Er plädierte für eine breitere Alternativensuche wie Wasserstoff, organische Brennstoffe oder Hybrid. Die Politik sollte den Unternehmen Freiräume beim Transformationsprozess lassen. Im Fokus unsres Gesprächs standen allerdings kommunalpolitische Themen. Der Schultes kritisierte die überbordenden Regelungen im Natur- und Artenschutz im Hinblick auf die Gemeindeentwicklung. Die Vorschriften machten es den Kommunen schwer, benötigte Wohn- oder Gewerbegebiete auszuweisen. Auch die im Raum stehende Mobilitätsabgabe sei für die Bürger eine zusätzliche Belastung.

Natürlich kam die Gewerbesteuerentwicklung zur Sprache. Böttingen habe einen breiten Mix bei den Gewerbetreibenden – vom sogenannten „Global Player“ bis hin zu spannenden kleinen Firmen und Influencern, die alle ihren Teil zur Gewerbesteuer beitragen. Die Transformation der Automobilbranche und schließlich Corona hätten für einen Einbruch bei der Gewerbesteuer gesorgt. Die aktuell laufenden größeren kommunalen Projekte seien die Kanalsanierung, die Erschließung eines Gewerbegebiets und neuer Wohnbauplätze sowie die Ertüchtigung der Kläranlage. Die Digitalisierung der Schule werde ebenfalls vorangebracht.

Mit der anvisierten Innenverdichtung klappe es nicht immer wie gewünscht. Buggle hinterfragte den großen und komplizierten bürokratischen Aufwand für die Gemeinden, er wünscht sich mehr kommunale Selbstverwaltung und mehr Vertrauen der Regierungen in die Gremien und die Bürger vor Ort. Schließlich habe jeder das ureigenste Interesse der positiven Entwicklung seines Heimat- und Wohnortes sowie der Bewahrung von Natur und Landschaft um die eigene Ortschaft herum. Dies sei sein Credo, das er den potentiellen künftigen Entscheidungsträgern in Berlin mitgeben wolle. Ich bedankte mich für die ausführlichen Informationen und sagte meine Unterstützung zu.