Pressemitteilung „Familie Messner aus Trossingen sät Blühpflanzen statt Getreide“

Familie Messner vom Hirschweidenhof Trossingen engagiert sich schon seit zehn Jahren für den Schutz von Insekten, Bienen, Schmetterlingen und anderen Wildtieren mit Blühstreifen an Feldrändern und ganzen Blühwiesen. Das kann man unterstützen, indem man Blühpate wird, und das hat Annette Reif, Bundestagskandidatin der Grünen, jetzt auch gemacht.
Bei einem VHS-Kurs mit Manfred Kraft, dem Obmann der badischen Imker, bei dem auch Landwirt Martin-Ulrich Messner teilnahm, lernte sie dazu: „Insekten fliegen nur so weit, bis die Hälfte ihrer Kraft verbraucht ist. Dann fliegen sie zurück, denn sonst wissen sie ja nicht, ob sie wieder nach Hause kommen.“ Liegen dann aber Biotope wie eben blühende Wiesen zu weit auseinander, können sie sich nicht mit anderen ihrer Art fortpflanzen. Und diese Inselsituation sorgt bald fürs Aussterben, weil kein genetischer Austausch mehr stattfinden kann. Umso wichtiger ist es, dass die Biotope als Nahrungsquellen und Lebensräume engmaschig miteinander vernetzt sind, dass die Tiere zwischen den Feldern und Äckern solche Biotope finden. Also entschloss sich Annette Reif, am Projekt „Lass Felder blühen“ der Familie Messner mitzumachen und selbst Blüh-Patin zu werden. Einem Projekt, mit dem die Messners allen Bürgern die Möglichkeit geben, ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, schließlich hat nicht jeder einen eigenen Garten, um selbst Blühwiesen anzulegen.
Die Messners säen verschiedene mehrjährige Blühmischungen aus, die, einmal abgeblüht, stehen bleiben und so auch über den Winter Schutzräume für Tiere bieten. Im Sommer und Herbst sind sie eine wahre Augenweide mit Blüten in allen Farben, zwischen denen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und vieles andere schwirren und flattern, die ihrerseits wiederum Vögel und andere Wildtiere anlocken. Mit der Unterstützung durch Blüh-Patenschaften können die Messners mehr Fläche in Biotope verwandeln, immerhin verzichten sie dafür auf den Anbau von Getreide, Mais und mehr und somit auch auf die Einnahmen.
Beim Besuch des Hirschweidenhofs erhielt Annette Reif nicht nur ihre Urkunde als Blüh-Patin, sondern erfuhr auch, wie schlimm die Hinterlassenschaften von Hunden auf den Feldern sein können: Eine Kuh kann ihr ungeborenes Kälbchen verlieren, wenn das Futter so verschmutzt wurde. Ein eindringlicher Appell der Messners an Hundehalter.
Annette Reif wiederum betont, wie wichtig ihr diese Patenschaft ist. „Ich finde, wir Verbraucher müssen hier unbedingt Verantwortung übernehmen. Und hier kann jeder mit wenig Geld seinen Beitrag leisten.“ Allerdings betont die grüne Kandidatin auch, dass es genauso wichtig ist, dass die Politik hier entsprechende Leitplanken setzt, um das dramatische Insektensterben zu stoppen. Ein guter Schritt ist hier das Biodiversitätsstärkungsgesetz, das die Grünen in Baden-Württemberg 2019 gemeinsm mit Landwirten, Imkern und Naturschutzverbänden entwickelten.
Mehr über das Projekt der Messners in Trossingen findet man hier: www.lass-felder-bluehen.de