50% den Frauen

Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn auch einmal eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufgerückt ist.

An dieses Zitat von Heidi Kabel muss ich manchmal denken. Oder auch an einen Spruch den ich kürzlich auf Twitter gelesen habe: „Oh Herr, gib mir bitte das Selbstbewusstsein eines mittelmässig begabten Mannes!“

Heute ist Weltfrauentag. Früher fand ich den Weltfrauentag immer überflüssig, und ich habe mich geärgert, dass mir gratuliert wurde. Schließlich ist es nicht mein Verdienst, dass ich eine Frau bin. Heute schätze ich den Weltfrauentag (auch wenn ich das gratulieren immer noch doof finde), weil er mich an starke Frauen erinnert, die schon vor Jahrhunderten oder Jahrzehnten für die Gleichberechtigung gekämpft haben (in diesem Zusammenhang empfehle ich den Film „Suffragrette“) und er erinnert mich daran, dass es weltweit noch immer unzählige Frauen gibt, die nicht gleichberechtigt sind. Auch in Deutschland. Frauen machen 50% der Bevölkerung aus, aber sie sind nicht zu 50% sichtbar, oder in Verantwortung, oder an der Macht.

Auf die Frage warum es eine Frauenquote braucht antworte ich meist mit Gegenfragen:

Welches Geschlecht haben heute die meisten Führungskräfte, Chefs, Inhaber, COOs usw? Antwort: Männer.

Dann frage ich mein Gegenüber: Arbeitest Du lieber mit jemandem zusammen der Dir ähnlich ist (in Deinem Fall ausgeglichen, positiv, lustig), oder mit jemandem der das Gegenteil von Dir ist (in Deinem Fall hektisch, genervt, unausgeglichen)? Die Antwort ist normalerweise: Mit Menschen die mir ähnlich sind.

Tja, und das geht den meisten Menschen so. Und da die Menschen, die entscheiden wer eingestellt oder befördert wird, meistens Männer sind, stellen sie häufig jemanden ein, der ihnen ähnlich ist, also einen Mann. Darum braucht es die Frauenquote! Und darauf aufmerksam zu machen ist für mich ein weiterer guter Grund Weltfrauentag zu feiern!

Hier noch ein Link zu eine Film von Sonja Rajsp und mir: https://www.youtube.com/watch?v=rXyL6rYlBZ4