Unscheinbarer, kleiner Held unseres Ökosystems – Der Regenwurm

Wer von Euch hat sich schon einmal ernsthafte Gedanken über den Regenwurm gemacht? Vermutlich nur wenige und die wenigen sind vermutlich Angler und schätzen den Regenwurm als Köder, der in der Natur kostenlos zur Verfügung steht. Oder der Regenwurm wird bisher gesehen als Nahrungsmittel für unsere Vogelwelt.

Woher hat der Regenwurm seinen Namen? Das hängt schon mit dem Regen zusammen, doch ist die Erklärung nicht ganz so einfach. Der Regenwurm lebt unterirdisch und eigentlich sieht man ihn am Tag nicht, denn er verträgt keine direkte Sonne. Seine Haut ist sehr empfindlich und trocknet schnell aus. Deshalb hält er sich tagsüber in der feuchten, dunklen Erde in seinen selbst gegrabenen Gängen auf. Diese Gänge enthalten Luft, denn der Regenwurm braucht sie zum Atmen. Wenn es jetzt anfängt zu regnen, läuft das Wasser in diese Gänge und wenn es viel regnet, dann sind sie irgendwann mit Wasser so voll, dass der Regenwurm zum „Luft schnappen“ an die Oberfläche muss. Und weil das bei starkem Regen geschieht und man ihn dann an der Oberfläche sehen kann, wurde diesem Wurm der Namen Regenwurm gegeben.

Eigentlich ist der Regenwurm für uns Menschen recht unattraktiv. Er besitzt weder Arme noch Beine, ist stumm, blind, taub und scheint nur eine Aufgabe in seinem Leben zu haben: Fressen und das Gefressene wieder auszuscheiden.

Wie steht der Regenwurm mit uns Menschen in Beziehung? Der Regenwurm hat einen indirekten Einfluss auf die menschliche Ernährung, indem er die Ergiebigkeit der Ernte erhöht. Durch die Bewegung im Erdboden wird dieser belüftet und aufgelockert und gibt damit den Wurzeln eine bessere Möglichkeit zu Entfaltung. Er scheidet organische Stoffe aus, die die Fruchtbarkeit des Bodens als natürliches Düngemittel erhöhen. Damit trägt der Regenwurm entscheidend zur Verbesserung des Bodenmilieus bei. Er ist ein wahrer Ökologie-Ingenieur.

Die Entwicklung der Regenwurm-Population wir nachweislich durch häufiges Pflügen sowie den Einsatz von Pestiziden und Gülle gemindert. Während organische Düngung, z. B. Kompost, die Populationsentwicklung begünstigen.

Durchschnittlich wohnen in einem Quadratmeter Boden 100 Regenwürmer. Nützlinge, die den eigenen Garten aufwerten und daher nicht als Schädling betrachtet werden sollten.

Der Regenwurm ist für uns weitaus wertvoller, als wir ihn bisher wahrgenommen haben und verdient daher heute, am Tag des Regenwurms, unsere besondere Aufmerksamkeit.