Bericht meines Besuchs Gespräch bei der Agentur für Arbeit Rottweil

Diese Woche hatte ich die Gelegenheit mich mit Thomas Dautel, dem operativen Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen auszutauschen. 

Ich kenne ihn noch aus meiner Zeit als ich bei der Agentur für Arbeit tätig war. Von 1995 bis 2005 war ich bei den Arbeitsagenturen Rottweil, Tuttlingen und zuletzt in Villingen tätig. Seither hat sich die Bundesagentur für Arbeit generell, aber auch die Agenturen vor Ort stark verändert. Manche Aufgaben wurden zusammengefasst oder ausgelagert, so dass heute die Kernaufgabe die Vermittlung und Beratung ist. 

Neu war für mich, dass die Kunden heute nicht nur Arbeitslose und Arbeitssuchende sind, sondern auch Beschäftigte, die sich weiter qualifizieren möchten.

Dieser Aspekt war besonders interessant für mich, da ich aufgrund der kommenden Herausforderungen (Strukturwandel, Digitalisierung und Fachkräftemangel) eine dringende Notwendigkeit sehe heutige Beschäftigte weiterzubilden. Vielleicht werden auch in unserer Region Arbeitsplätze in traditionellen Berufen wegfallen, in anderen Bereichen wird aber immer mehr Personal benötigt. Hier denke ich nicht nur an die Bahn (100.000 Arbeitsplätze durch den demographischen Wandel innerhalb der nächsten 10 Jahre), sondern auch an den Ausbau der erneuerbaren Energien, und auch an die Elektromobilität. Bereits heute kommt laut Verband der Automobilindustrie jedes 3. Patent im Bereich der Elektromobilität aus Deutschland. Und auch im sozialen und pflegerischen Bereich werden durch den demographischen Wandel immer mehr Arbeitskräfte benötigt.

Dass Weiterbildung in Deutschland etwas wert und wichtig ist, wird durch das Qualifizierungschancengesetz deutlich. Seit 01.01.2020 gibt es eine weitere Neuerung im Bereich der Beschäftigtenqualifizierung. So fördert die Agentur für Arbeit zum Beispiel die Weiterbildung von Beschäftigten in kleinen- und mittelständischen Unternehmen (bis 249 Beschäftigte) mit bis zu 50% der Lehrgangskosten sowie einem Arbeitsentgeltzuschuss.

Beschäftigte, die sich weiterentwickeln möchten, können sich heute bei der Agentur für Arbeit also beraten lassen, um gemeinsam Weiterbildungsmöglichkeiten zu finden. Auch beschäftigte oder arbeitslose Menschen , die keinen Berufsabschluss haben und als Un- oder angelernte Kräfte tätig sind, können mit einer geförderten Umschulung einen Berufsabschluss erwerben. Also, die klassische Berufsberatung, die es früher für Jugendliche gab, wurde für Beschäftigte modifiziert. Das finde ich richtig klasse, so eine Beratung hätte ich früher gebraucht, als ich nach einigen Jahren im Berufsalltag gemerkt habe, dass ich noch etwas anderes machen möchte. 

Ich freue mich, dass sich Thomas Dautel Zeit genommen hat, um sich mit mir auszutauschen, ich bin mit neuen Erkenntnissen aus dem Termin gegangen!