Passiv?

Diese Woche hatte ich ein spannendes Gespräch.

Ich habe eine engagierte, interessierte Frau gefragt, warum sie eigentlich kein Mitglied bei uns Grünen ist, obwohl sie doch im Wahlkampf hilft, und uns unterstützt.  Es hatte mich einfach gewundert. Ihre Antwort war nachvollziehbar und bewundernswert. Sie sagte, dass sie nur Mitglied bei etwas sein möchte, wenn sie sich auch regelmäßig aktiv beteiligen kann. Dafür fehlt ihr aber die Zeit. Das versteh ich natürlich gut und ich finde es super, wenn man voll hinter einer guten Sache steht. Allerdings, und das habe ich ihr auch erklärt, nützen uns auch passive Mitglieder etwas. 

Vielleicht geht es noch mehr Lesern so, wie dieser Frau, und darum schreibe ich heute darüber. 

Natürlich ist es toll, wenn Mitglieder bei jedem Ortsverband und Kreisverband Termin dabei sind, in den Wahlkämpfen an den Ständen dabei sind, bereit sind als Delegierte zu Parteitagen zu gehen usw. Parteien, ja Demokratie, lebt von solchen Menschen. Aber auch die, die unregelmäßig dabei sind, die nur einen Samstag mit am Stand stehen können, oder einfach auch nur total passiv sind, sind wertvoll für uns.

Denn die Mitgliedschaft hat weitere Auswirkungen:

  1. Über die Anzahl der Mitglieder die ein Kreisverband hat wird die Delegiertenanzahl bestimmt, die ein Kreisverband zu Parteitagen schickt. Das heißt ein „großer“ Kreisverband (= viele Mitglieder) hat einen höheren Einfluss auf das politische Geschehen. Bei Parteitagen wird über das Parteiprogramm, das Wahlprogramm, den Vorstand usw. abgestimmt. 
  2. Das Parteiengesetz regelt, wie sich Parteien finanzieren und in welcher Höhe sie staatliche Mittel als Teilfinanzierung erhalten. 

Maßstab für die Verteilung dieser Mittel ist die Verwurzelung der Parteien in der Gesellschaft. Und diese Verwurzelung wird zum einen daran gemessen, wie viele Stimmen eine Partei bei der jeweils letzten Europa- und Bundestagswahl und den jeweils letzten Landtagswahlen erzielt hat. Zum anderen aber wird der Umfang der Mitglieds- und Mandatsträgerbeiträge und rechtmäßig erlangten Spenden zugrunde gelegt. Das heißt also: Mehr Mitglieder, mehr Mitgliedsbeiträge, dadurch mehr Geld über den Verteilerschlüssel. 

Der Mitgliedsbeitrag beträgt laut Satzung übrigens mindestens 1% des Nettoeinkommens. Das bedeutet, Mitglieder, die über ein höheres Einkommen verfügen, zahlen einen höheren Beitrag als diejenigen, die weniger haben. Der Mitgliedsbeitrag kann von der Steuer abgesetzt werden.

Das heißt also, dass auch „passive“ Mitglieder aktiv ganz schön was auslösen!

Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Mitglieder meinen Wahlkampf unterstützen. Aktiv und passiv. Denn: Die Zeit für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit ist jetzt! Es beginnt #MITDIR Hier findet ihr Infos dazu wie ihr Mitglied werden könnt. Und hier findet ihr Infos, wie ihr mich generell unterstützen könnt. 

Vielen Dank fürs lesen und unter-stützen. Ihr Leserinnen und Leser stützt mich, gebt mir Input, hinterfragt mich, macht mir Mut. Das ist wunder-voll! 🙂

Anbei noch ein paar interessante Links zu diesem Thema. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Bündnis_90/Die_Grünen#Mitglieder

https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgliederentwicklung_der_deutschen_Parteien

https://www.bundestag.de/parteienfinanzierung